Gib Gummi: in-akustik Referenz Cable Base

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Nachwuchs bei in-akustik: Nach den fast schon klassischen in-akustik Exzellenz Gel Absorbern und ihrer Potenzierung zu den in-akustik Referenz High Tech Gel-Absorbern hat in-akustik das Prinzip des gelkissen-gedämpften Aluscheiben auf eine neue Ebene gehoben – im wahrsten Sinne des Wortes:

Mit der in-akustik Referenz Cable Base lassen sich jetzt auch Kabel entkoppeln, in dem sie von den Stellflächen gehoben werden. Jetzt ist bei HighResMac ein 10-er Set zum Test angekommen. Packen wir es aus.

Familien-Treffen: Die neue in-akustik Referenz Cable Base setzt auf die bekannten Entkoppler der Referenz-Serie auf (links hinten: Exzellenz Gel Absorber; rechts hinten: High Tech Referenz Gel Absorber mit Filzpad)

Familien-Treffen: Die neue in-akustik Referenz Cable Base setzt auf die bekannten Entkoppler der Referenz-Serie auf
(links hinten: Exzellenz Gel Absorber; rechts hinten: High Tech Referenz Gel Absorber mit Filzpad)

Lieferumfang

Die in-akustik Referenz Cable Base kommt in 6-er oder 10-er Sets zu Preisen von 249,00 respektive 399,00 Euro. Verpackt sind sie in einem 18 x 26 x 5 Zentimeter große Karton, in dem sich ein Kunststoff-Förmchen mit Platz für 12 Cable Bases befindet.

In unserem Fall enthält der Karton zehn Bases, dazu zehn Tütchen mit jeweils zwei Kautschuk-Bändern, die an dünne O-Ringe erinnern, ferner eine Bedienungsanleitung und einen kleinen Prospekt mit weiteren Produkten von in-akustik. Nehmen wir uns einen der Halter heraus:

Verarbeitung und Anmutung

Die in-akustik Referenz Cable Bases sind sehr sauber verarbeitet. Keine Kanten, sehr dezente Nähte dort, wo die Haltearme mit der Basis eingefügt sind, trotzdem wirkt alles wie aus einem Guss.

Als Auflage und Entkoppler zum Boden dienen transparente Gel-Pads. Die sind aus den Exzellenz Gel Absorbern hinlänglich bekannt, haben dieselben Maße und sind in die Unterseiten der Cable Bases eingeschoben, wo sie in bekannter Weise von feinen Kanten gehalten werden.

Die Gummi-… – Verzeihung: Kautschuk-Ringe werden in spezielle Aussparungen der Haltearme eingehängt. Ein Ring dient als einfache Auflage, zwei Ringe klemmen ein Kabel fest.

Variante 1: Mit zwei Gummis bestückt, lassen sich Kabel verschiedener Stärken in der in-akustik Referenz Cable Base fixieren

Variante 1: Mit zwei Gummis bestückt, lassen sich Kabel verschiedener Stärken in der in-akustik Referenz Cable Base fixieren

Da die Aussparungen verschiedene Abstände haben, lassen sich drei verschiedene Kabeldurchmesser fixieren:

  • 10 bis 15 mm
  • 15 bis 20 mm
  • 20 bis 25 mm

Auf Fotos von in-akustik sind übrigens die phython-dicken Akustik Referenz Kabel in der mittleren Auswahl für 15 bis 20 Millimeter-Kabel eingeklemmt, was gut zu funktionieren scheint.

Anwendungsfelder

Gedacht sind die in-akustik Referenz Cable Base für Lautsprecher-, Cinch-, XLR- und Phono-Kabel. In allen Fällen erfüllen sie den selben Zweck:

Die Kabel werden mechanisch und kapazitiv entkoppelt. Soll heißen, sie werden von Vibrationen der Oberflächen ferngehalten und mögliche Störeinflüsse durch Magnetfelder anderer Kabel werden minimieren.

Zumindest soll das in der Theorie so sein. Ob es in der Praxis tatsächlich klappt und klanglich wirklich etwas bringt, gilt es zu prüfen. Also geben wir mal Gummi.

Die böse Praxis

Die in-akustik Referenz Cable Bases stehen auf Gel-Pads – und das kann eine wackelige Angelegenheit sein. Da die meisten Kabel meines Aufbaus Lianen gleich frei von A nach B schwingen, liegt der Fokus auf den Lautsprecherkabeln. Das führt zu gleich drei Herausforderungen:

Die StraightWire Melody Lautsprecher-Kabel

  • sind sehr steif,
  • haben einen Drall
  • und sind lang

Um genau zu sein, misst jedes der beiden steifen, verdrehfreudigen, langen Kabel genau 3 Meter. Und das bei einem Lautsprecherabstand von rund 3,5 Metern. Der Überschuss sorgt entsprechend für Kurven. Eine echte Herausforderung für die Referenz Cable Base.

Variante 2: Einfach bestückt dienen die Gummis als schlichte Auflage

Variante 2: Einfach bestückt dienen die Gummis als schlichte Auflage

Damit die kleinen Hebewerke nicht an der Widerspenstigen Zähmung scheitern, verzichten wir auf die Klemm-Variante und nutzen die Cable Bases mit einfacher Gummierung als Auflage. Das ist gut, denn so lassen sich die Basen leichter in die passende Position schieben – was bei den wirbel-wütigen Kabeln definitiv hilft.

Softe, flexible Kabel ohne Neigung zum Drall können sicher auch eingeklemmt werden. Die Melody forderten ihre Halte-Assistenten dagegen zum Tänzchen auf und sprangen munter von den schwarzen Kautschuk-Bändern, bis die finale Position für alle Kurven und Windungen gefunden war. Immerhin ließen sich durch unterschiedlich hoch platzierte Gummi-Halterungen Überschneidungen entschärfen, da sich die Kabelbereiche nicht mehr im Vollkontakt kreuzten.

Das Kreuz mit den Kreuzungen beendeten die Cable Bases auch mit Blick auf Strom führende Leitungen, die wegen der blöden Platzierung der Steckdose in einer Seitenwand bisher nur zu vermeiden waren, indem das Stromkabel der Steckerleiste vor den Boxen mitten im Raum verlegt wurden – kein ästhetischer Anblick, von der Stolperfalle ganz zu schweigen.

…und was bringt’s?

Sind die gel-bewehrten Wackelkandidaten platziert und die Kabel gebändigt, kommt der Teil für die Ohren. Und die dürfen sich freuen. Denn schwimmendes Parkett ist nicht der beste Garant für behagliche Ruhe, und offenbar goutieren die Lautsprecher-Kabel verminderten Trittschall: Die Musik wirkt schon mit dem ersten Ton transparenter, ausgeglichener und löst sich noch natürlicher von den Lautsprecher-Boxen. Das hatte ich nicht erwartet.

Abgehoben klingt besser: auch die relativ steifen StraighWire Melody Lautsprecher-Kabel können die in-akustik Referenz Cable Bases vom Boden heben, was dann mit klanglichem Zugewinn belohnt wird

Abgehoben klingt besser: auch die relativ steifen StraighWire Melody Lautsprecher-Kabel können die in-akustik Referenz Cable Bases vom Boden heben, was dann mit klanglichem Zugewinn belohnt wird

Mariah Carey gewinnt bei Anytime You Need A Friend an Plastizität, was insofern erstaunt, als das Album Music Box eh schon offen und räumlich aufgenommen ist. Die Stimme Careys löst sich noch feiner von dem gleichfalls weiblichen Background-Gesang. Die Becken des Schlagzeugs klingen luftiger, die Trommeln satter. Die gesamte Dynamik ist integrativer und wirkt einheitlicher.

You And Your Friend vom Dire Straits-Album On Every Street ist räumlicher und klanglich fülliger, die Bühne gewinnt ein Häppchen in jede Dimension, Anschlag und Dynamik der Gitarren sind wirklicher und Mark Knopfler singt mit mehr Timbre in der Stimme.

Descent von Christof Lauers gleichnamigen Debüt-Album prescht mit einer Extraportion Verve nach vorn. Pete Erskines Bassdrum serviert mit klarerem Punch, Palle Danielsson wandert verständlicher über das Griffbrett seines Kontrabasses, Joachim Kühns Pianospiel ist eine Spur sauberer und Lauers geschwinde Läufe strömen flüssiger aus den Boxen.

Noch auffälliger wird der Zugewinn in der Klassik-Sektion. Die dichten Passagen typischer Orchester sind strukturierter und durchsichtiger, der Bassbereich wirkt aufgeräumter und erhält mehr differenzierende Kontur, auch Mitten und Höhen sind feiner aufgeschlüsselt und ihre Urheber besser differenzierbar.

Beispielhaft sei das Zusammenspiel von Chor und Orchester bei Denn alles Fleisch, es ist wie Gras beschrieben: Der zweite Satz von Johannes Brahms Deutschen Requiem, eingespielt vom London Symphony Orchester unter Valerie Gergiev, überzeugt mit Zugewinn an Dynamik und flüssigem, schlüssigerem Spiel ebenso wie durch ein Plus an Klarheit, ganz so als sei ein feiner Schleier gelüftet. Die Artikulation der britischen Sänger ist nuancierter zu verfolgen, die Streicher klingen weicher und sensibler, die Wege von feinen, leisen Passagen schwellen realistischer zum Crescendo an. Die gesamte Aufnahme wirkt durchlüftet und belebt.

All diese Klangwunder geschehen nicht in dramatischer Fülle, aber auch nicht in homöopathischen Dosen. Je nach bisherigem Bodenkontakt und der jeweiligen Bodenbeschaffenheit wie auch nach Kreuzungs-Fragen mit Strom und Co. variieren die Intensität des Zugewinns.

In Summe profitiert die Musik. Bei geringerer Lautstärke wird sie deutlich ausgewogener, insgesamt harmonischer und schmeichelt sich als unaufdringlicher Begleiter ins Ohr. Bei höherer Lautstärke gewinnen Differenzierung und Dynamik.

Fazit

Zugegeben, 250 Euro für sechs Kautschuk bewehrte Aluminium-Leichtgewichte ist kein Pappenstiel, 400 Euro für den 10-er Pack noch weniger, wenn auch der Durchschnittspreis pro Stück bei rund 40 Euro bleibt.

Aber wenn wichtige Kabel bisher auf dem Boden residierten und sich mit anderen Kabeln in die Quere kamen, sind die in-akustik Referenz Cable Bases eine wirkungsvolle Option, Trittschall, Körperschall und Interferenzen ein Schnippchen zu schlagen. Dazu machen die matt silbernen Ständerchen auch optisch was her, und das kann ja nie schaden.

Somit eine klare Empfehlung für alle, die es gerne chic haben und die unter Problemfällen im Kabelgewirr leiden. Denn selbst wenn die Leichtgewichte von in-akustik mit Sorgfalt platziert sein wollen, zumal bei störrischen Kabeln: Sie einzusetzen lohnt sich.




Produkt-Daten

Produkt: Kabel-Entkoppler
Hersteller: in-akustik
Modell: Referenz Cable Base
Besonderheit: Gel-Pad, Kautschuk-Bänder
Maße: ø 4,6 cm, Höhe 5 cm
Preis: 6 St. 249,00 Euro; 10 St. 399,00 EUR
Hersteller-Website: in-akustik




Abbildungen: BMG

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